Ab wann lohnt sich private Krankenversicherung – Voraussetzungen Vorteile Nachteile PKV GKV

  • In Deutschland herrscht Krankenversicherungspflicht. Damit ist jeder Bürger mindestens gesetzlich krankenversichert. Für den Wechsel in die Private Krankenversicherung müssen Voraussetzungen erfüllt werden
  • Angestellte und Arbeitnehmer, die ein Mindesteinkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze ( 2023 66.600 Euro brutto pro Jahr / 2022 64.350 ) beziehen, können sich privat oder freiwillig gesetzlich krankenversichern (GKV)
  • Selbstständige, Freiberufler, Studenten und Beamte können ohne Voraussetzungen in die private Krankenversicherung wechseln
  • Kinder in Familien, bei denen ein Ehepartner selbstständig oder beihilfeberechtigt und der andere Ehegatte sozialversicherungspflichtig angestellt ist, werden bei dem Elternteil mit dem höheren Gehalt privat oder gesetzlich versichert (kostenlose Familienversicherung)
  • Ab wann privat versichern sich lohnt und ab wann gesetzliche Krankenversicherung sinnvoll ist. Vorteile Nachteile PKV im Vergleich zur GKV

Krankenversicherung Beitragsrechner

Private Krankenversicherung 2023 ab wann möglich?

Die Voraussetzungen für die Private Krankenversicherung sind je nach beruflichem Status unterschiedlich. Es wird zwischen Angestellten, Studenten, Beamte und Selbstständige unterschieden.

  • Selbstständige, Beamte und beihilfeberechtigte Beamtenanwärter sowie Studenten sind von der Sozialversicherungspflicht befreit. Das heißt, sie können sich entweder privat oder freiwillig gesetzlich krankenversichern. Für den Wechsel in die Private Krankenversicherung spielt das Gehalt keine Rolle.
  • Angestellte und Arbeitnehmer sind sozialversicherungspflichtig. Um in die PKV wechseln zu können, müssen sie sich von der Krankenversicherungspflicht befreien lassen. Dazu ist ein Mindesteinkommen im Jahr zwingend erforderlich.

Die Grenze für die Private Krankenversicherung liegt bei einem Einkommen von mindestens 66.600 Euro brutto in 2023 (64.350 Euro im Jahr 2022). Diese Einkommensgrenze wird als die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) bezeichnet. Die Versicherungspflichtgrenze ist ein Synonym für die JAEG und bezieht sich ebenso auf das Mindestgehalt als Voraussetzung für die Private KV.


Voraussetzungen für die Private Krankenversicherung 2023

Wählen Sie Ihre Berufsgruppe und sehen Sie, ab wann Sie die Voraussetzungen für die Private Krankenversicherung erfüllen und ein Wechsel möglich ist. Ab wann lohnt sich die PKV und ab wann bietet die GKV Vorteile?:

Angestellte Arbeitnehmer

Arbeitnehmer sowie Angestellte im Öffentlichen Dienst (ÖD) sind in der Regel gesetzlich krankenversichert und können nur unter der Voraussetzung in die private Krankenversicherung wechseln, dass sie ein bestimmtes Mindestbruttogehalt erzielen. Das Bruttoeinkommen muss oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) bzw. Versicherungspflichtgrenze liegen.

  • JAEG 2023: 66.600 Euro Bruttogehalt im Jahr – 5.550,00 Euro pro Monat
  • JAEG 2022: 64.350 Euro Bruttogehalt im Jahr – 5.362,50 Euro pro Monat
  • JAEG 2021: 64.350 Euro Bruttogehalt im Jahr – 5.362,50 Euro pro Monat
  • JAEG 2020: 62.550 Euro Bruttoentgelt im Jahr – 5.212,50 Euro pro Monat
  • JAEG 2019: 60.750 Euro Bruttogehalt im Jahr – 5.062,50 Euro pro Monat
  • JAEG 2018: 59.400 Euro Bruttoeinnkommen im Jahr – 4.950 Euro pro Monat

Alle regelmäßigen Auszahlungen wie z.B. das Gehalt oder auch das Weihnachts- und Urlaubsgeld zählen zum Jahresverdienst dazu. Ebenso Beiträge zur Betriebsrente wie die betrieblichen Altersvorsorge (bAV) oder Vermögenswirksame Leistungen (VWL).

Eine Betrachtung der gesamten Einnahmen spielt damit in die Beurteilung hinein. Zu beachten gilt es aber auch hier, dass Familienzuschläge nicht hinzugerechnet werden.

  • Die Jahresarbeitsentgeltgrenze ist immer erst für das folgende Jahr maßgeblich!
  • Wenn ein Angestellter die vorausgesetzte Verdienstgrenze im Jahr 2022 überschreitet, kann er seine bestehende gesetzliche Krankenkasse kündigen (Kündigungsfristen müssen beachtet werden) und 2023 in die private Krankenversicherung seiner Wahl wechseln.
  • Ist der Wechsel in die Private Krankenversicherung im Jahr 2024 geplant, so wird die Verdienstgrenze im Vorjahr, also in 2023 herangezogen.
Beamte Beamtenanwärter

Beamte, Beamtenanwärter und Referendare sind nicht von einer Verdienstgrenze abhängig. Das heißt, sie müssen mit ihrem Bruttojahreseinkommen nicht über eine vorher festgelegte Grenze kommen.

  • Ab dem Zeitpunkt, ab dem Zeitpunkt der Verbeamtung auf Lebenszeit / auf Probe / auf Zeit oder auf Widerruf  können sich Beamte privat versichern.

Für Beamte und Beamtenwärter ist ein Wechsel in die PKV vor allem durch die Beihilfe von Vorteil. Für die  gesetzliche Krankenkasse erhalten Beamte keine Beihilfe oder Zuschuss von ihrem Dienstherrn. Die Ausnahme bilden die Bundesländer Hamburg, Bremen und bald auch Berlin und Sachen).

Die Beihilfe ist jedoch nicht einheitlich geregelt und unterscheidet sich damit oft von Bundesland zu Bundesland. Das heißt sie müssen nur einen Teil der Versicherungsprämie aus der eigenen Tasche bezahlen. Der Eigenanteil nach Abzug der Beihilfe liegt meist zwischen 20 und 50 Prozent. Die Restkosten für Kinder und Ehepartner von Beamten bei lediglich 20 bis 30 Prozent.

Selbstständige Freiberufler

Selbstständige und Freiberufler können sich zwischen der freiwilligen gesetzlichen Krankenkasse oder der privaten Krankenversicherung entscheiden. Das erzielte Jahreseinkommen spielt als Bedingung keine Rolle.

Bei Künstlern und Publizisten, die in der Künstlersozialkasse (KSK) versichert sind, ist nur unter bestimmten Voraussetzungen ein Wechsel in die PKV möglich. Den Zuschuss zur KV über 50% erhalten freiberufliche Künstler und Publizisten von der KSK ebenso. Sowohl für die gesetzliche als auch für die private Krankenversicherung.

Anders als bei Beamten oder Angestellten bekommen Selbstständige weder eine Beihilfe noch einen Zuschuss zur Krankenversicherung. Selbstständig erwerbstätige Unternehmer oder mit Kleingewerbe müssen den gesamten Beitrag selbst entrichten.

Deshalb ist die Private Krankenversicherung für Selbstständige und Freiberufler mit höherem Einkommen sinnvoller. Vorteile ergeben sich im meist geringeren Beitrag und den deutlich besseren Leistungen in der PKV. Die gesetzliche Krankenversicherung ist für Selbständige mit geringem Einkommen zu empfehlen.

Der gesetzliche Krankenversicherungsbeitrag ist in der GKV durch den allgemeinen Beitragssatz von 14% (ohne Anspruch auf Krankengeld) und 14,6% (mit Anspruch auf Krankengeld) geregelt. 14 bzw. 14,6 Prozent des Bruttojahreseinkommens zahlen Selbstständige als Krankenkassenbeitrag.

  • Der GKV Höchstbeitrag wird durch die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) bestimmt. Somit ergibt sich ein maximaler KV Beitrag in 2023 von 728,18 Euro zuzüglich des individuellen Zusatzbeitrag pro Monat
  • Bei Selbstständigen mit geringem Einkommen wird die Bezugsgröße von 1.131,67 Euro herangezogen. Daraus ergibt sich ein Mindestbeitrag von 158,43 Euro pro Monat ohne Anspruch auf Krankengeld (14%). Und ein Mindestbetrag von 165,22 Euro im Monat mit Anspruch auf Krankengeld (14,6%)
Studenten

Studenten sind oft bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres über einen der Elternteile in der gesetzlichen Familienversicherung kostenlos mitversichert.

Bei Kindern von Beamten mit Beihilfeanspruch ist es meist die PKV in Form der Restkostenversicherung bzw. Beihilfeergänzungstarif. Bei Studenten, die Kinder von Beamten sind, gibt es zudem eine Sonderregelung. Sie bekommen zusätzlich bis zu 80 Prozent Beihilfe. So ist die PKV deutlich günstiger und bietet Vorteile in den Leistungen.

  • Die kostenlose Mitversicherung von Studenten in der gesetzlichen Familienversicherung endet spätesten nach dem Überschreiten des 14. Fachsemesters oder nach Erreichen des 30. Lebensjahres.

Für eine private Studentische Krankenversicherung in der PKV müssen Studierende an der Hochschule einen Antrag auf Befreiung von der Krankenversicherungspflicht stellen. Voraussetzungen im Einkommen müssen nicht nachgewiesen werden. Diese GKV-Befreiung muss innerhalb der Frist von drei Monaten nach der Einschreibung erfolgen.

Ab der Befreiung von der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht können sich Studenten für die gesamte Dauer ihres Studiums privat versichern. Es gibt spezielle PKV Studententarife mit Vorteilen gegenüber der GKV. Die Studentische Krankenversicherung wird nur noch von wenigen Versicherern angeboten.

Für Auszubildende und/oder Freiwilligendienstleistende ist der Eintritt in die PKV nicht möglich. Auch Jugendliche, die durch ihre Eltern privat krankenversichert sind, müssen für die Dauer der Ausbildung oder des Freiwilligendienstes in die GKV wechseln.

Familie Ehepartner Kinder

Auch innerhalb einer Familie gibt es Voraussetzungen für die Versicherung der Angehörigen in der PKV oder GKV. Maßgeblich für die Frage, ob Familienangehörige privat oder gesetzlich krankenversicherung werden müssen, ist das Elternteil mit dem höheren Einkommen.

Hier einige Beispiele, an denen verdeutlicht werden soll, ab wann Kinder und Ehepartner privat versichert werden müssen oder kostenlos in der gesetzlichen Familienversicherung abgesichert werden dürfen:

  • Beide oder ein Elternteil als Arbeitnehmer angestellt mit Gehalt unter der Verdienstgrenze > Kinder und Ehepartner können kostenlos in die Familienkrankenversicherung
  • Beide oder ein Elternteil ist Angestellter mit Einkommen über der Entgeltgrenze > Sowohl gesetzliche Familienversicherung als auch Private Krankenversicherung möglich. Besteht bereits eine PKV, so müssen Kinder und Ehegatte ebenfalls privat versichert werden
  • Ein Elternteil Beamter mit Beihilfe > Ehepartner und Kinder erhalten ebenfalls die Beihilfe und können sich privat versichern
  • Ein Elternteil ist selbstständig und ein Elternteil angestellt > Kinder müssen bei dem Elternteil mit dem höheren Bruttoeinkommen privat oder gesetzlich versichert werden

Für Familien, in denen die Versorger Angestellte sind, bietet die GKV mit der kostenlosen Mitversicherung der Kinder und Ehepartner deutliche Vorteile in den Kosten. Nachteile der PKV bestehen darin, dass jedes Familienmitglied kostenpflichtig versichert werden muss.

In Familien mit Beamten als Verdiener bietet die Private Krankenversicherung Vorteile. Da die Beihilfe vom Dienstherrn die Hälfte der Gesundheitskosten abdeckt, muss lediglich ein kleiner Rest versichert werden. Kinder und Ehepartner erhalten die Beihilfe sogar in Höhe von 70 bis 80 Prozent. Deshalb sind Restkostenversicherung und Beihilfeergänzungstarife günstig.

Die gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige mit geringem Einkommen bietet Vorteile gegenüber der PKV. Bei sehr geringem Gehalt fällt nur der Mindestbeitrag an. Kinder und Ehegatte können kostenlos in der GKV mitversichert werden.

Ab wann lohnt sich eine private Krankenversicherung?

Ab wann sich die private Krankenversicherung lohnt oder die gesetzliche Krankenkasse sinnvoll ist, hängt vom Einzelfall ab. Hierbei müssen Sie unterschiedliche Einflussfaktoren beachten. Alle und sicher auch Sie wünschen sich eine umfassende und gute Versorgung im Krankheitsfall.

Wie alles auf der Welt haben auch Leistungen in der PKV und GKV ihren Preis. Mit den folgenden Tipps finden Sie trotzdem Ihre optimale Versicherung und können Kosten sparen.

Sind Sie als Beamtin oder Beamter beihilfeberechtigt, selbstständig oder freiberuflich tätig, erfüllen Sie bereits die Voraussetzungen für die PKV. Als Angestellte oder Angestellter verdienen Sie über der Grenze.

Der Beitragssatz zur GKV ist für alle gleich. Das heißt aber nicht, dass alle Kassenpatienten den gleichen Beitrag zahlen. Je höher das Bruttoeinkommen, desto höher ist der monatlicher Beitrag.

Die gesetzliche Krankenkasse lohnt sich für Arbeitnehmer und Selbstständige mit geringem Einkommen. Vor allem wenn auch Familienangehörige wie Ehepartner und Kinder ohne eigenes Einkommen versichert werden müssen.

Trotz der unterschiedlichen Beiträge sind die Leistungen der GKV für alle gleich. Egal für welche Krankenkasse Sie sich entscheiden, zahlen Sie den gleichen Prozentsatz von Ihrem Lohn für die immer gleichen Leistungen. Nachteilig vor allem für Versicherte mit hohem Lohn. Denn sie zahlen den Höchstbeitrag und erhalten trotzdem die gleichen Leistungen.

Für wen lohnt sich nun die private oder die gesetzliche Krankenversicherung? Im folgenden die Empfehlungen und Bewertungen nach Berufsgruppe und Höhe des Einkommens.

PKV lohnt ab hohem Einkommen – GKV bei geringem Verdienst sinnvoll

Für Geringverdiener lohnt sich die gesetzliche, für Besserverdiener die private KV. In der GKV profitieren Sie von der umlagefinanzierten Sozialversicherung und erhalten für den Mindestbeitrag die gleichen Leistungen wie Gutverdiener, die den Höchstbeitrag einzahlen. Die Krankenversicherung in Deutschland ist nach dem Solidaritätsprinzip aufgebaut.

Für Erwerbstätige mit hohen Löhnen lohnt sich die PKV. Hier erhalten Sie deutlich umfangreichere Leistungen und genießen beste Versorgung im Krankenhaus und bei Facharzt und Zahnarzt. Wenn Sie in jungen Jahren wechseln und gesund sind, genießen Sie zudem den Vorteil günstigerer Prämien als in der GKV.

Die private Krankenversicherung lohnt sich für Angestellte, Selbstständige und Freiberufler mit hohem Gehalt. In jungen Jahren und selbst im mittleren Alter sind die Kosten in der PKV geringer und die Leistungen deutlich umfangreicher als in der PKV

Private Krankenversicherung Kosten

Beitragserhöhungen gibt es sowohl in der privaten wie auch in der gesetzlichen Krankenversicherung. Gründe sind in beiden Fällen eine höhere Lebenserwartung und der medizinische Fortschritt. Dass mit neuen und verbesserten medizinischen Geräten eine bessere Diagnose und Behandlung möglich ist, geht mit Kostensteigerungen einher.

In der GKV wird dazu der Beitragssatz angehoben. Dadurch müssen alle versicherten einen höheren Beitrag zahlen. Zusätzlich steigt jedes Jahr die Beitragsbemessungsgrenze. Das führt zu einem steigenden Höchstbetrag für die Besserverdiener und einem steigenden Mindestbeitrag für Geringverdiener.

Krankenversicherung selbstständig geringes Einkommen

Wenn Sie selbstständig mit geringem Einkommen sind, lohnt sich die Private Krankenversicherung nicht. Denn die PKV unterscheidet bei ihrer Beitragsberechnung nicht nach hohen und geringen Einkommen. Sie müssten für bessere Leistungen als in der GKV einen höheren Beitrag entrichten. Verdienen Sie gar am oder unter dem Existenzminimum, zahlen Sie in der gesetzlichen Krankenkasse lediglich den Mindestbeitrag.

Vor allem zu Anfang der Selbstständigkeit und bei Existenzgründern sind die Einkünfte niedrig und nicht planbar. Können Sie dann Ihre Prämien in der PKV mehrere Monate nicht zahlen, müssen Sie in den PKV Basistarif wechseln. Im Basistarif, auch Sozialtarif genannt, erhalten Sie die Mindestversorgung wie in der GKV.

So berechnen sich die Kosten für die private im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung bei Selbststänsigen mit niedrigem Einkommen (25 Jahre alt) und 14% Beitragssatz für Selbstständige:

Beispiel 1 mit Einkommen unter 1000 Euro pro Monat:

  • Mindestbeitrag gesetzliche Krankenkasse: 148,63 Euro/Monat zuzüglich Zusatzbeitrag
  • Kosten Private Krankenversicherung: ab 240 Euro/Monat

Beispiel 2 mit Einkommen von 2000 Euro:

  • gesetzlicher Krankenkassenbeitrag: 280 Euro/Monat zuzüglich Zusatzbeitrag
  • Private Krankenversicherung Beitrag: ab 240 Euro/Monat

Je höher das Einkommen, desto mehr lohnt sich die Private Krankenversicherung!

Haben Sie als Selbstständige oder Selbstständiger zudem eine Familie, sollten Sie sich unbedingt für die GKV entscheiden. Denn in der PKV müssen Sie jedes Kind und Ihren Ehepartner separat und kostenpflichtig privat versichern. In der gesetzlichen Krankenkasse können Sie Ihre Angehörigen kostenlos in der Familienversicherung krankenversichern.

Damit bietet die gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige mit geringem Einkommen deutlich mehr Vorteile im Vergleich zur PKV.

Krankenversicherung Beitragsrechner privat gesetzlich

Da jeder Versicherte unterschiedliche Voraussetzungen mitbringt, eignet sich der Rechner für den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungsbeitrag. So können Sie konkret die Kosten berechnen und die Versicherungen vergleichen. Im folgenden einige Faktoren, die Sie bei der Berechnung des PKV und GKV Beitrags berücksichtigen sollten:

Alter zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses
Ein Wechsel in die private Krankenversicherung macht vor allem für junge Leute Sinn, die viel Geld verdienen, denn für diese Personengruppe sind die Beiträge meist deutlich niedriger als die der GKV. Bevor man jedoch in die private Krankenversicherung wechselt, sollte man sich über die Gesundheitsprüfungen der Versicherer informieren. Jeder Versicherungsantrag beinhaltet nämlich eine Hand voll Gesundheitsfragen, die wahrheitsgemäß beantwortet werden müssen. Unrichtige Angaben können sogar zu einem Verlust des Versicherungsschutzes führen.

Ein Teil der monatlichen Beiträge fließt in sogenannte Altersrückstellungen, damit die Beiträge im Alter nicht zu stark ansteigen. Umso später man also in die private Krankenversicherung einsteigt, umso weniger Altersrückstellungen können gebildet werden. Eine pauschale Altersgrenze gibt es allerdings nicht, zudem bieten mittlerweile etliche Versicherungsgesellschaften eine Beitragsreduzierung im Alter tariflich an. Dadurch kann man zusätzlich zu einer Beitragsentlastung im Alter beitragen.

Gesundheitszustand
Für eine private Krankenversicherung sollte man weitergehend gesund sein, denn die meisten privaten Gesellschaften schließen einen Versicherungsschutz für Personen mit bestimmten schweren Krankheiten im Vorhinein aus. Ablehnungsgründe können zum Beispiel chronische Krankheiten oder ein anhaltendes Rückenleiden sein. Nicht jede Vorerkrankung muss aber zur Ablehnung des Versicherungsantrages führen. Oft werden bestimmte Vorerkrankungen auch nur mit einem Risikobeitrag belegt oder ein Leistungsausschluss wird angeboten.
Familienplanung
Da man in der privaten Krankenversicherung jede Person einzeln versichern muss, kann dies bei vielen Kindern schnell teuer werden. Eine Familienversicherung wie in der Gesetzlichen gibt es bei den privaten Anbietern bisher noch nicht. Deshalb muss jedes Kind separat versichert werden, die monatlichen Kosten betragen hier schnell 100 Euro und mehr pro Kind.
Berufsrisiko
Neben der Gesundheit spielt auch der jeweilige Beruf der Person eine Rolle. Bestimmte Gesellschaften zum Beispiel lehnen Existenzgründer ab, da deren Zahlungsverhalten als eher schlecht gilt. Aber auch Extremsportler haben es oft schwer einen geeigneten Versicherungsschutz zu bekommen.

Wenn Sie die zwei Rechner nutzen, werden Sie die steigenden Kosten der GKV mit steigendem Bruttoeinkommen feststellen. Müssen Sie auch Ihren Ehepartner und Kinder ohne eigenes Erwerbseinkommen versichern? Diese können Sie in der gesetzlichen Krankenversicherung kostenlos in der Familienversicherung unterbringen. In der PKV müssen Sie hier mit weiteren monatlichen Kosten pro Familienmitglied rechnen.

Private Gesetzliche KV Rechner

Gesetzliche oder Private Krankenversicherung Vergleich

Die private Krankenversicherung fußt nicht auf dem Solidaritätsprinzip, wie es bei der gesetzlichen Krankenversorgung der Fall ist. Die Beiträge werden deshalb nicht in Abhängigkeit zum Einkommen festgelegt, sondern beziehen sich auf das Alter und den Gesundheitszustand der jeweiligen Person. Auch die gewählten Leistungen spielen bei der Kalkulation des Beitrages eine entscheidende Rolle.

  • Die individuelle Berechnung der PKV Tarife mit und die Möglichkeit, Leistungen wie aus dem Baukasten zusammenstellen zu können, ist für gesunde und gutverdienende Versicherte ein Vorteil
  • Für Geringverdiener und Versicherte mit Vorerkrankungen stellt das einen Nachteil in der PKV dar. Für diese Personengruppe bietet das Solidaritätsprinzip der GKV im Vergleich deutliche Vorteile

Dadurch grenzt sich die private Krankenversicherung deutlich von der Leistungsgleichheit innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung ab. Jeder Privatversicherte hat zu Beginn die Möglichkeit seinen Tarif nach seinen Wünschen festzulegen. Dadurch liegen die Leistungen der privaten Krankenversicherungen meist deutlich über dem Standardschutz der gesetzlichen Krankenkassen.

Gegenüberstellung PKV GKV Tabelle

In der folgenden Tabelle werden die wichtigsten Leistungen und Merkmale der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung gegenübergestellt. Außer in der kostenlosen Mitversicherung der Familienangehörigen in der gesetzlichen Familienversicherung, schneidet die PKV im Vergleich zur GKV mit deutlich mehr Vorteilen ab.

UnterschiedePKVGKV
Leistungenkönnen nach Bedarf gewählt werdennur Leistungen nach Leistungskatalog
Beitrag pro MonatindividuellBeitragssatz vom Bruttogehalt
Familienversicherungkeine kostenlose Familienversicherung für AngehörigeKostenlose Familienversicherung für Ehepartner und Kinder bis 25 Jahre
KostenübernahmeRechnung wird vorfinanziertLeistung wird direkt mit Krankenkasse abgerechnet
freie Arztwahlfreie Wahl von Haus- und Fachärztennur Kassenärzte
freie Krankenhauswahlfreie Klinikwahlnur nächstgelegene Klinik
Unterbringung im Krankenhaus1-Bett-ZimmerMehrbettzimmer
Behandlung im KrankenhausChefarztbehandlungBelegarzt
ZahnleistungenUmfangreich und Kostenübernahme bis 3,5 fache GOZeinfache GOZ
Arzneimittel Medikamenteohne Einschränkungnur verschreibungspflichtige Medikamente mit Zuzahlung nach Packungsgröße
Alternative HeilverfahrenJa, z.B. Homöopathie, Akupunktur etc.Nein
Sehhilfen BrilleJanur bei größter Sehschwäche nahe Blindheit

Die Kosten und Voraussetzungen außer Acht gelassen, bietet die Private Krankenversicherung Vorteile. besonders die nach Bedarf wählbaren und umfangreichen Leistungen sind ein großer Vorteil. Ein Nachteil für Familien mit Kindern ist die fehlende Familienversicherung wie in der GKV.

Auch innerhalb der PKV gibt es Unterschiede in Preis und Leistung. Deshalb ist ein PKV Vergleich der Tarife wichtig. Die Stiftung Warentest hat die Tarife privater Versicherer gegenübergestellt und getestet:

Private Krankenversicherung Stiftung Warentest

Private Krankenversicherung Vorteile

Wenn Geld keine Rolle spielt, müssten sich alle Versicherten für die private KV entscheiden. Da auch hier alles seinen Preis hat, gilt es die Vor- und Nachteile der PKV im Vergleich zur PKV gegenüberzustellen. In folgenden Punkten ist die PKV zu empfehlen:

Terminvereinbarung beim Arzt
Der wohl bekannteste Vorteil ist die kurze Wartezeit in Arztpraxen, sowie die schnellere Vereinbarung von Terminen bei Fachärzten wie Radiologen, Internisten und Zahnärzten. Zudem gibt es Praxen, die ausschließlich Privatpatienten behandeln und damit nur diesen zugänglich sind.
Beitragsrückerstattungen
Sollten Sie in einem Jahr keine Leistungen der Krankenversicherung in Anspruch genommen haben, so bieten ihnen mehrere Versicherungsgesellschaften eine Beitragsrückerstattung an und sie erhalten einen Teil ihres gezahlten Beitrags zurück.

Hier gibt es unterschiedliche tarifliche Lösungen bei der Beitragsrückerstattung. Die Höhe der Rückerstattung richtet sich zudem nicht nur nach der Versicherungsgesellschaft und dem Tarif, sondern auch an der Leistungsfreiheit als solches. Demnach erhalten Versicherte, die mehrere Jahre leistungsfrei geblieben sind einen höheren Beitrag zurück.

Leistungsgarantie
Ein weiterer Vorteil der privaten Krankenversicherung ist die Leistungsgarantie. In der gesetzlichen Krankenkasse kam es in den vergangenen Jahren immer mal wieder zu Leistungskürzungen. Solche sind bei der privaten Krankenversicherung ausgeschlossen und demnach unmöglich, es gilt immer der vereinbarte Leistungsumfang.

Eine private Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung ist in erster Linie ein Vorteil gegenüber der GKV. Dadurch sinken die Kosten im Jahr deutlich. Bleiben Sie in einem Versicherungsjahr leistungsfrei, haben Sie Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro gespart.

Bei der Tarifausgestaltung in der privaten Krankenversicherung sind jährliche Selbstbehalte keine Seltenheit, diese können sich auch negativ auswirken. Zum einen muss der Arbeitgeber die gewählte Selbstbeteiligung nicht anteilig mitfinanzieren. Zum anderen kann die Selbstbeteiligung im Alter nicht einfach verringert werden.

Nachteile der PKV im Unterschied zur GKV

Die Nachteile der PKV im Vergleich zur GKV kommen meist in den monatlichen Kosten und Zusatzkosten für Familienmitglieder zum tragen. Vor allem kinderreiche Familien können sich in der gesetzlichen Krankenkasse günstig versichern.

Familienversicherung
Natürlich birgt die PKV ebenfalls einige Nachteile. Ein Versicherter muss seine Kinder und Ehepartner selbständig versichern, denn es gibt keine Familienversicherung. Familien profitieren demnach nicht von einem Sammeltarif, sondern jeder Versicherte wird individuell berechnet. Dadurch kann die private Krankenversicherung am Ende teurer sein als die gesetzliche Familienversicherung.
Rechnungsvorfinanzierung

Bei der gesetzlichen Krankenversicherung gehen Sie mit Ihrer Gesundheitskarte bequem zum Arzt und die Krankenkasse rechnet im Anschluss direkt die Kosten für die Behandlung mit dem Arzt oder dem Krankenhaus ab. Sie erhalten keine Rechnung über die geleisteten Aufwendungen.

In der privaten Krankenversicherung wird die Rechnung Ihnen direkt zugesandt mit der Bitte um Begleichung. Sie sind damit in der Pflicht die Rechnung in der Zahlungsfrist zu begleichen. Zudem müssen Sie sich selbst um die Rückerstattung bei der Versicherung kümmern. Bei häufigen Arztbesuchen stellt dies einen deutlichen administrativen Aufwand da.

Maximaler Arbeitgeberzuschuss
Arbeitgeber zahlt nur Maximalbeitrag:
Bei Angestellten, die privat versichert sind, spielt auch die Höhe des Monatsbeitrags eine entscheidende Rolle, denn der Arbeitgeber muss nur die Höchstsumme, die er auch für einen gesetzlich Versicherten zahlt, bezahlen. Aktuell sind dies maximal 389 Euro inklusive 1% Zusatzbeitrag im Monat. Sollte nun der private Versicherungsschutz in Summe über 778 Euro kosten, zahlt der Arbeitnehmer mehr als die Hälfte des Beitrags.

Krankenversicherung Wechsel privat gesetzlich

Ob ein Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung oder von der PKV zurück in die GKV. In beiden Fällen müssen Voraussetzungen erfüllt werden. Dagegen gestaltet sich der Wechsel innerhalb der privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung einfacher.

Bei einem Wechsel von der gesetzlichen in die private KV sollten Sie sich einige Fakten vor Augen halten. Erst nach Berücksichtigung der Vor- und Nachteile sollte der Schritt erfolgen. Bedenken Sie auch, dass der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenkasse nicht in jedem Fall möglich ist.

PKV GKV Rechner

Tarifwechsel innerhalb PKV – Beitragsoptimierung

Nachdem bei den meisten Versicherungsgesellschaften die Mitnahme von Altersrückstellungen nicht vorgesehen ist, ist ein Wechsel des Versicherers meist mit hohen Abschlägen möglich. Dadurch sind Bestandskunden meist an das jeweilige Versicherungsunternehmen wirtschaftlich gebunden.

Versicherte, die ihren Vertrag ab 2009 abgeschlossen haben, können nur die Altersrückstellungen mitnehmen, die auch im Basistarif angefallen wären. In den meisten Fällen kommt dies einem Verlust des Großteiles der Altersrückstellungen gleich.

Versicherte mit einem älteren Tarif verlieren die kompletten Rückstellungen, die vor 2009 gebildet wurden. Auch bei einer Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ist der Verlust der Rücklagen vorgesehen.

Altersrückstellungen und Kosten im Alter
Der Kostenfaktor im Alter ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor, der genauestens geprüft werden sollte, bevor man sich für eine privaten Krankenversicherung entscheidet. Die gesetzliche Krankenversicherung ist nämlich an einen Höchstbeitrag gekoppelt, der zwar auch ansteigen kann, aber bei der privaten Krankenversicherung können sich die Prämien deutlicher erhöhen und damit einen großen Kostenblock im Alter ausmachen.

Im Alter fällt auch der Arbeitgeber-Anteil weg und verteuert damit die Belastung zusätzlich. Damit die Beiträge im Alter nicht durch die Decke gehen, werden bereits während der Laufzeit Altersrückstellungen von Seiten der Versicherung gebildet. Diese werden dann im Alter für eine Stabilisierung der Beiträge verwendet.

Bei Neuverträgen seit 2000 gilt zudem ein gesetzlicher Zuschlag in Höhe von 10 %. Dieser gilt vom 22. Lebensjahr bis zum 61. Lebensjahr. Die meisten Versicherer kalkulieren aber einen weitaus höheren Betrag für die Altersrückstellungen in ihre Tarife mit ein. Zum Teil werden 50 % des Monatsbeitrags in die Altersrückstellungen gesteckt.

Die Altersrückstellungen werden ab dem 65. Lebensjahr dann verwendet, in der Ansparphase werden diese verzinst angelegt. Die Versicherten profitieren auch von der Verzinsung ihrer Altersrückstellungen, denn 90 % der Zinsen müssen an die Versicherungsgemeinschaft weitergeleitet werden. Ab dem 80. Lebensjahr werden die Altersrückstellungen zudem für die Beitragsentlastung eingesetzt, ab diesem Zeitpunkt sollen die Beiträge dann sinken.

Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht
Im Antrag der privaten Krankenversicherung wird die aktuelle Gesundheitssituation und auch bestimmte Krankheitsbilder und Behandlungen der Vergangenheit erfragt. Hier müssen in den abgefragten Zeiträumen alle Behandlungen und Krankenhausaufenthalte lückenlos aufgeführt werden, sonst riskiert man seinen Versicherungsschutz.

Die Gesundheitsfragen müssen demnach wahrheitsgemäß und ehrlich beantwortet werden. Personen mit bestimmten Vorerkrankungen bekommen deshalb oft auch nur einen Versicherungsschutz mit Risikoaufschlag, Ausschluss oder sogar gar keinen Versicherungsschutz angeboten.

Eine Anfrage für den sogenannten Basistarif der privaten Krankenversicherung darf der Versicherer nicht ablehnen. Der PKV Basistarif ist in seinen Leistungen vergleichbar mit denen der gesetzlichen Krankenversicherung.

Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung

Eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung wird oft als unmögliches Unterfangen dargestellt. Am Ende ist es aber gar nicht so kompliziert. Hier die Voraussetzungen für den Wechsel zurück von der PKV in die GKV:

Ein Arbeitnehmer muss nur ein Jahr unterhalb der Pflichtversicherungsgrenze (aktuell 62.550 Euro im Jahr) verdienen, dann ist es wieder gesetzlich pflichtversichert. Dies gilt jedoch nicht für Personen, die älter sind als 55 Jahre und für Personen, die bereits vor dem Jahr 2003 privat versichert waren.

Für Versicherte, die vor 2003 versichert waren, gilt noch die Beitragsbemessungsgrenze (aktuell 56.250 Euro). Für Personen ab 55 Jahre ist eine Rückkehr nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Auch für Personen, die sich von der Krankenversicherungspflicht befreien lassen haben, gibt es keine Möglichkeit zur Rückkehr in die GKV.